Auswirkungen der Pandemie auf Frauen und Familien – Empfehlung für eine wissenschaftliche Erforschung
Empfehlung für eine wissenschaftliche Begleitung und Erforschung der Pandemie Corona und ihrer Auswirkungen auf die Metropole Berlin, unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen auf Frauen und Familien
Als wir uns im Frühjahr mit der Corona-Pandemie und deren geschlechtsspezifischen Auswirkungen konfrontiert sahen, richtete der Vorstand der Überparteilichen Fraueninitiative Berlin – Stadt der Frauen e.V. Anfang Mai 2020 eine dringende Empfehlung an die politisch Verantwortlichen in Berlin, die Krise unter dem Gesichtspunkt besonderer Problemlagen von Frauen im Kontext der gesamtgesellschaftlichen Situation in unserer Metropole wissenschaftlich zu beleuchten.
Vor dem Hintergrund unserer Beobachtung, dass durch Corona das zähe Ringen um Geschlechtergerechtigkeit im öffentlichen und im privaten Raum deutlich wurde, sollte der genderbezogene Blick auf die Pandemie, so war unser Anliegen, Antworten auf die Frage geben, warum die Krise viele Frauen besonders hart trifftund in welchem Maße die Corona-Maßnahmen geschlechtsspezifisch wirken.
Für die Studie schlugen wir die folgenden inhaltlichen Schwerpunkte vor:
– Care im öffentlichen und privaten Raum: Gesellschaftliche Wertschätzung
– Der Gender-Blick auf die Digitalisierung der Arbeitswelt am Beispiel Homeoffice
– Schutz in besonderen Situationen und Bereichen
Beispiel: Häusliche Gewalt
Beispiel: Sexarbeit
Beispiel: Wohnungs- und Obdachlosigkeit
Wir bedanken uns bei den Koalitions-Fraktionen im Abgeordnetenhaus, dass sie die Beantragung der wissenschaftlichen Studie unterstützt haben!
Nunmehr wurde das Wissenschaftszentrum Berlin für
Sozialforschung (WZB) mit der Durchführung der Untersuchung beauftragt.
Eine erste Auswertung erfolgt voraussichtlich im März, eine weitere im August
2021.
Sehr sind wir daran interessiert, den Auswertungsprozess zu begleiten, denn gerade in der Umsetzungsphase der Studie halten wir externe Begleitung für sinnvoll: Eine Dialogkultur, die auf Transfer und Rückkopplung von Forschung, Politik und Zivilgesellschaft zielt, erlaubt größten Nutzen für praxisnahe und nachvollziehbare Politik.