Internationaler Kongress EUROPA – UNION DER BÜRGERiNNEN
Perspektiven -> Bündnisse -> Strategien für eine globale Zukunft
Berlin, 21. – 23. Mai 1998
Rund 300 Teilnehmerinnen aus 25 Ländern Europas und Gäste aus den USA, Hongkong und der Mongolei beschäftigten sich aus frauenpolitischer, feministischer Sicht mit den ökonomischen und sozialpolitischen Folgen der Globalisierung und den Perspektiven und Strategien für die Stabilisierung und Erneuerung der Demokratie in Europa.
Die Europäische Gemeinschaft hat seit ihrer Gründung einen wichtigen Beitrag für die Chancen-gleichheit von Frauen und Männern geleistet. Dennoch sind Frauen von einer gleichberechtigten Teilhabe am wirtschaftlichen, politischen und sozialen Leben noch weit entfernt. In Folge der sich weltweit wandelnden Wirtschaft geraten grundlegende, oft mühsam erkämpfte Rechte in Gefahr. Immer größeren Gruppen, in der Mehrheit aber Frauen, droht der Ausschluss von ökonomischer und politischer Macht. Diese Entwicklung stellt die Frauenbewegungen vor neue Herausforderungen. Denn im Laufe ihrer Geschichte – insbesondere in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche – haben sie immer wieder zur Weiterentwicklung von Demokratie beigetragen. Ihre Erfolge erzielten sie dabei durch ihre Innovations- und Bündnisfähigkeit und ihre Bereitschaft zu interdisziplinärem und antihierarchischem Denken. In dieser Tradition sehen sich auch die Initiatorinnen dieses Kongresses. Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern, soziale Gerechtigkeit überhaupt, ist für sie wichtigster Gradmesser und Garant für eine menschenwürdige Gesellschaft. Ihr Anliegen ist es, Perspektiven und Strategien für eine europäische „Union der BürgerInnen“ weiterzuentwickeln: im Austausch zwischen „alten“ und „neuen“ Demokratien und unter Berücksichtigung spezifischer Prioritäten, unterschiedlicher Realitäten und Sichtweisen von Frauen. Im Mittelpunkt aber steht ihr Bedürfnis, über Differenzen, über institutionelle Barrieren und nationale Grenzen hinweg, feministische Bündnispolitiken und – praktiken neu zu überdenken, wiederzubeleben, neue „Brücken der Macht“ zu konstruieren.
Die Themen:
- Ende der Arbeit oder Arbeit ohne Ende?
- Globalisierung und Gender
- Demokratisierung der Demokratie
- Empowerment und Wandel der politischen Kultur
- Alle Menschen werden Brüder …?
- Perspektiven einer europäischen BürgerInnengesellschaft